Countrysongs aus der Radstation

Dass man über den Hauptbahnhof Hamm ein berührendes Lied singen kann, hat Reinhard Mey bereits 1967 vorgemacht. Ralf Niehaus, dem ich diesen Blog widmen möchte, war damals drei Jahre alt. Er ist nicht Reinhard Mey, auch nicht Johnny Cash – aber die beiden großen Barden sind für mich ferne Paten dieses kleinen großen Mannes und seiner musikalischen Begabung.

Niehaus Songs über die Radstation in Hamm oder die Menschen, die sich im Sozialkaufhaus (T)Raumland gegenseitig unterstützen, sind Hymnen eines Alltags, der selten glamorös, aber immer großartig ist. Einfach, weil seine Heldinnen und Helden sich nicht kleinkriegen lassen. Ralf Niehaus ist ein solcher Held. Er würde sich nie selbst so bezeichnen. „Countrysongs aus der Radstation“ weiterlesen

Ubuntu – Wir schaffen das nur gemeinsam

Das Personalpronomen „Wir“ ist ebenso einvernehmend wie unpräzise.   Ob „Wir sind Papst!“  – Schlagzeile der Bildzeitung 2005 nach der Wahl des Kardinals Joseph Ratzingers zum Bischof von Rom – oder Angela Merkels  „Wir schaffen das!“  von 2015. „Wir“ suggeriert ein Bild von Geschlossenheit und Einigkeit und vereinnahmt die Leistung eines anderen für eine Gruppe: „Wir sind Weltmeister“ gehört auch in diese Liga. Ich ertappe mich selber immer wieder dabei, ins „wir“ zu rutschen, wenn ich meiner Position mehr Gewicht verleihen möchte.

Dabei reagiere ich selbst auf unzulässige  Verallgemeinerungen in der Regel eher ärgerlich und habe den schönen  Spontispruch im Hinterkopf: „‚Wir sind doch alle Individualisten.‘ – ‚Ich nicht.‘“ „Ubuntu – Wir schaffen das nur gemeinsam“ weiterlesen