Parchim zum Beispiel

Wenig Idyll, wenig Natur, dafür viel Asphalt, dichte Wohnbebauung (obwohl einige Blöcke abgerissen wurden), viel sanierte Platte mit teilweise liebevoll  dekorierten Balkonen und sehr viel außerordentliches Engagement. Das ist meine Erinnerung an Parchim. „Parchim zum Beispiel“ weiterlesen

Platz machen!

Wie entkommen Menschen mit schweren Beeinträchtigungen dem Grauen des Krieges? Montag ist Weltflüchtlingstag. Wieder werden schreckliche Zahlen veröffentlicht: Über 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Und hinter jeder Zahl steht ein menschliches Schicksal.

Ich habe seit einer Woche diese eindrucksvolle Gruppe junger Menschen aus der Ukraine vor mir: 111 Kinder und Jugendliche mit zum Teil schweren Behinderungen, ihre Betreuerinnen und deren Kinder. „Platz machen!“ weiterlesen

Gemeingut Gesundheit

Wer krank ist, braucht einen Arzt. Darauf können sich wohl die meisten Menschen verständigen. Und in der Tat ist Zugang zu gesundheitlicher Versorgung ein Menschenrecht, also unabhängig von Nationalität, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit und auch vom rechtlichem Aufenthaltsstatus.

Eine Gesellschaft, die diesen Konsens teilt, wird versuchen, ihr Gesundheitssystem entsprechend zu gestalten. Doch in Deutschland leben Abertausende von Menschen, die ihr Recht auf gesundheitliche Versorgung nicht wahrnehmen können, ohne dass ihnen die Abschiebung droht. „Gemeingut Gesundheit“ weiterlesen

„Tröstet, tröstet mein Volk“ – Jesaja 40,1

40 Tage tobt der russische Krieg in der Ukraine. Es gibt Zahlen, die haben eine hohe Symbolkraft. Die 7 gilt als Glücks-, die 13 als Unglückszahl. Die 3 steht im christlichen Kulturraum für die Dreieinigkeit, die Trinität. „„Tröstet, tröstet mein Volk“ – Jesaja 40,1“ weiterlesen

Sich flüchten – wohin?

Nein, “wir” können und wir sollen um Himmels Willen nicht “alle” aufnehmen! – Aber natürlich können wir als Gesellschaft viel mehr tun, um den unzähligen Menschen auf der Flucht gerecht zu werden. Dazu fehlen uns nur leider zu oft Phantasie, politischer Wille und ein integrations- und sozialpolitisches Gesamtkonzept, das auch die Hoffnungslosen, die Verunsicherten, die Verzweifelten und Abgehängten im eigenen Land nicht vergisst. „Sich flüchten – wohin?“ weiterlesen

Europa: Ort der Verzweiflung

Am Montag durften in vielen Bundesländern die Kinder wieder in die Kita oder Grundschule gehen. Die Nachrichten zeigten glückliche, manchmal ein wenig ängstliche Jungen und Mädchen hinter Schutzmasken. Sie freuten sich darauf, ihre Freundinnen und Freunde und die Lehrer*innen zu sehen.

Die Kinder erzählten, dass sie in der Schule besser lernen könnten als zu Hause, ein Junge machte sich Sorgen, “weil Papa doch ein Risikopatient sei.” Ganz normale Kinder in Deutschland in der Coronapandemie.

Keine Sicherheit in Europa: Es brennt. Kinderzeichnung aus dem Lager Kara Tepe auf Lesbos. Bildquelle: Ärzte ohne Grenzen

Knapp 2500 Kilometer weiter südöstlich in Europa leben auch Kinder. Gut 30 Prozent der Menschen im Lager Kara Tepe auf Lesbos sind Kinder. 2600 an der Zahl, weiß die Kinderpsychologin Katrin Glatz-Brubakk, die mit der Hilfsorganisation “Ärzte ohne Grenzen” derzeit vor Ort ist. „Europa: Ort der Verzweiflung“ weiterlesen

Europas Unbarmherzigkeit

Europa ist krank. Die Staatengemeinschaft, in der in feierlichen Momenten gerne Beethovens “Ode an die Freude” erklingt (“Alle Menschen werden Brüder” (m/w/d)), ist aktuell ein Schatten ihrer selbst. Die Brände in Moria, die verheerenden Zustände auf den griechischen Inseln, das andauernde schreckliche Geschacher um die Evakuierung der Lager und die Verteilung verzweifelter Menschen sind Symptome dieser Krankheit. „Europas Unbarmherzigkeit“ weiterlesen

„Jede Unterstützung wird benötigt und ist hilfreich“ – ein Brief aus Moria

Moria brennt. 13.000 Menschen sind nun ohne Obdach, viele am Rande ihrer Kräfte. Eine unvorstellbare – und doch so oft vorhergesagte Katastrophe. Mitten aus diesem Inferno hat mich der Brief einer jungen Frau erreicht. Sie beschreibt die Lage als insgesamt angespannt und chaotisch, aber nicht hoffnungslos, auch wenn es zwischendurch so scheine. Was sie erzählt, berührt mich sehr. Deshalb möchte ich diese Zeilen mit Ihnen teilen:

„„Jede Unterstützung wird benötigt und ist hilfreich“ – ein Brief aus Moria“ weiterlesen

Minister Seehofers Ordnungssinn

Ordnung und Humanität” gehören für Bundesinnenminister Horst Seehofer in der Migrationspolitik zusammen – aber nur in dieser Reihenfolge! Wehe, jemand bringt die Ordnung durcheinander und setzt die Humanität an die erste Stelle. Das stört das persönliche Rechtsempfinden nicht nur Seehofers, sondern all derer, die mit den Brüchen des wirklichen Lebens nur schwer zurechtkommen. „Minister Seehofers Ordnungssinn“ weiterlesen

Flüchtlingspolitik mit Köpfchen

Eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik beginnt im Kopf. Sie braucht die richtigen Konzepte und den Einsatz von vielen engagierten Menschen. Aber vor all dem braucht sie eine innere Haltung. Ein ethisches Fundament, auf dem die handelnden Menschen stehen. Und genau daran mangelt es aktuell in der deutschen und in der europäischen Flüchtlingspolitik. Sie droht zu einer Grenzsicherungs- und Abschiebungspolitik zu verkommen. „Flüchtlingspolitik mit Köpfchen“ weiterlesen