Zwischen den Zeiten

„Zwischen den Zeiten“. Zeitenwende.

So könnte man diese Tage beschreiben, in denen wir uns gerade befinden, sowohl wenn es nach dem Weltenlauf und wenn es nach dem Lauf des Kirchenjahres geht. Volkstrauertag und Ewigkeitssonntag liegen hinter uns. Das alte Kirchenjahr ist an sein Ende gekommen. Und in zwei Tagen scheint schon etwas Neues auf: Der Beginn des Kirchenjahres mit dem 1. Advent.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen steht um einen großen Adventskranz herum.
Zum Abschluss des 175-jährigen Jubiläums der Diakonie überreicht Diakonie-Präsident Ulrich Lilie den traditionellen Wichern-Adventskranz an den Bundestag. Foto: Diakonie/Birte Zellentin

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Wann beginnt der Tag?

„Wie bestimmt man die Stunde, in der die Nacht endet und der Tag beginnt?“, fragt ein Rabbi seinen Schüler, erzählt eine chassidische Geschichte. Die Antwort: „Es ist dann, wenn du ins Gesicht irgendeines Menschen blicken kannst und darin deine Schwester oder deinen Bruder siehst. Bis dahin ist noch Nacht bei uns.“

Seit meiner Teilnahme bei der eindrucksvollen Kundgebung „Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus – in Solidarität und Mitgefühl“ am vergangenen Sonntag denke ich über die verbindende Kraft der Barmherzigkeit nach. Genauer, seit Rabbiner Yitshak Ehrenberg nach einer Schweigeminute für die Opfer des Massakers der Hamas einen Psalm betete, ein Kaddisch sang, ein traditionelles Gebet für die vielen Toten, und über die drei Bedeutungsebenen des Wortes Schalom zu uns sprach.

Wann werden sie freikommen? Über 200 Menschen wurden am 7. Oktober von der Hamas entführt. Foto: epd-Bild/Christian Ditsch

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Kultur der Barmherzigkeit

Niemand kann alleine barmherzig sein. Barmherzigkeit ist auf Andere gewiesen, sie verlangt nach wechselseitiger Gemeinschaft. „Seid barmherzig“ – dieser Aufruf ist eine, ist d i e Keimzelle der Mitmenschlichkeit. Und das ist etwas Anderes als Solidarität. „Kultur der Barmherzigkeit“ weiterlesen

Europas Unbarmherzigkeit

Europa ist krank. Die Staatengemeinschaft, in der in feierlichen Momenten gerne Beethovens „Ode an die Freude“ erklingt („Alle Menschen werden Brüder“ (m/w/d)), ist aktuell ein Schatten ihrer selbst. Die Brände in Moria, die verheerenden Zustände auf den griechischen Inseln, das andauernde schreckliche Geschacher um die Evakuierung der Lager und die Verteilung verzweifelter Menschen sind Symptome dieser Krankheit. „Europas Unbarmherzigkeit“ weiterlesen