2017 ist auch das Jahr, in dem Diakonie Deutschland in der internationalen Design-Szene für Aufmerksamkeit sorgt. Genauer, die Illustrationen, die Francesco Ciccolella für unseren Spitzenverband entworfen hat, und die ab sofort auch jede unserer Einrichtungen für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen kann.
Die farbenfrohen Bilder sind in der vergangenen Woche mit dem weltweit hochbegehrten Designpreis „Red Dot Award best of the best“ im Bereich Kommunikation ausgezeichnet worden. Die internationale Jury hat sie als Spitzenbeispiel gelungener Bildsprache gewürdigt. Das freut uns sehr!
Francesco Ciccolella hat einen Weg gefunden, auch schwierige Themen aus den Arbeitsfeldern der Diakonie wie Sucht, Verschuldung oder psychische Erkrankung so zu illustrieren, dass keine Klischees verbreitet werden, und die Würde der betroffenen Menschen gewahrt bleibt. Dazu besticht die unverwechselbare Bildsprache mit hohem Wiedererkennungswert. Die Illustrationen, ein zentrales Element der Überarbeitung unseres Corporate Designs, sind für mich so etwas wie Visitenkarten für die Diakonie im (frühen) 21. Jahrhundert. Kein Ersatz für Fotografien, aber eine Ergänzung, die in Broschüren und Flyern genauso funktioniert wie online.
Unser Diakonie-Spirit: Glaube, Liebe, Hoffnung
Als wir vor wenigen Monaten im Vorstand diese Entwürfe erstmals diskutierten, ging es hoch her. Die Illustrationen polarisieren, Ciccolellas Stil fordert ja heraus: Fans und Kritiker finden sich in allen Gremien, in denen wir die Illustrationen inzwischen vorgestellt haben. Und das soll und muss auch so sein! Wir haben in unseren Gesprächen gelernt, persönliche Geschmacksurteile nicht zu ernst zu nehmen. Denn für erfolgreiche Markenkommunikation ist nicht spielentscheidend, was ich „schön“ finde. Es geht vielmehr um die wiedererkennbare Wirksamkeit im öffentlichen Raum und selbstverständlich darum, dass der Spirit der Diakonie, „Glaube, Liebe, Hoffnung“, öffentlich wird. Im Austausch mit der beratenden Agentur KMS und unseren Marketing-Fachleuten im Verband haben wir im Vorstand bald verstanden, was für ein Gewinn diese starken Bilder für unsere Kommunikation bedeuten können. Und jetzt dieser Preis – ich bin fast selbst ein wenig stolz, auch wenn die Ehre natürlich der Agentur und dem Illustrator zusteht. Aber: Auch uns hat die starke Sprache dieser Illustrationen von Francesco Ciccolella eben überzeugt. Jetzt kommt es darauf an, diese ausgezeichnete Bildsprache in unseren Verband zu tragen. Der „Red Dot Award“ wird uns dabei hoffentlich helfen.
Diese preisgekrönten Illustrationen stehen im großen Kontext der Markenkommunikation, mit der wir uns im Gesamtverband seit Jahren beschäftigen. Begriffe wie Markenkommunikation stammen aus einer Sprache, die manche befremdet, wenn es um Diakonie oder Kirche geht. Doch wir kommen nicht darum herum, sie zu lernen und uns zunutze zu machen, wenn wir in unserer vielstimmigen Medien-Gesellschaft weiterhin gehört werden wollen. Egal ob Einrichtung, Träger oder Verband – wir setzen uns aus evangelischer Sicht dafür ein, dass Menschen, hilfebedürftig oder nicht, selbstbestimmt und sinnerfüllt leben können. Mit diesem Anliegen wollen wir verstanden und wirksam werden. Kurz und knapp gesagt: Wo Diakonie drin ist, sollte darum auch Diakonie draufstehen – das ist Markenkommunikation.
Markenportal mit Design-Vorlagen online
Die „Marke Diakonie“ ist bei über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung bekannt. Kronenkreuz, die Farben Violett und Cyan und die Kreuzfläche verbunden mit einer erkennbaren Typographie stehen für Diakonie und überall, wo sich unser Engagement mit dieser „Marke Diakonie“ verbindet, haben wir erfolgreich kommuniziert. Wir können darin zusammen noch viel besser werden. Darum freut mich auch, dass genau jetzt das neue Markenportal der Diakonie online ist und die Umsetzung des Corporate Design (CD) noch einfacher macht: Die Rasterung unserer Farben Violett und Cyan, die Flexibilisierung der Kreuzfläche und die neuen Illustrationen von Ciccolella sind nur drei Elemente, die die Anwendung erleichtern und den Wiedererkennungswert steigern sollen. Dazu kommen bessere Platzierungsmöglichkeiten für Partnerlogos oder die InDesign-Vorlagen die helfen, das CD umzusetzen.
Noch einmal: Wer diese Bemühungen um einheitlichere Markenkommunikation als „äußerlichen Kram“ abtut, hat nicht verstanden: Unser CD ist mehr als eine schicke Ästhetik. Es ruht auf einem verbindenden inhaltlichen Fundament, dem sogenannten Markenkern. Alle Äußerungen der Diakonie sollten diesen Markenkern reflektieren. Wo das gelingt, spricht die Diakonie mit einer Stimme. Unser Markenkernmodell ist außerdem eine Orientierungshilfe, die in jedem diakonischen Arbeitszusammenhang angewandt werden kann. Der Markenkern antwortet auf die Frage: Was ist Diakonie? In ihm bündeln sich die drei „Markenwerte“ christliche Solidarität, mutige Initiative und lebendige Teilhabe. Er transportiert eine „Markenhaltung“, die sich ebenfalls in drei Sätzen formulieren lässt: „Wir setzen auf die Kraft der Begegnung und der Nächstenliebe. Aus unserem Glauben heraus unterstützen wir Menschen dabei, selbstbestimmt und sinnerfüllt zu leben – mit konkreter Hilfe, Fachkompetenz und Engagement. Wir ergreifen Initiative und sind Mitgestalter einer vernetzten, kulturell vielfältigen und offenen Gesellschaft.“ In diesen Markenwerten und der -haltung atmet der oben erwähnte „Diakonie-Spirit“: Glaube. Hoffnung. Liebe. Ein Zitat aus 1. Korinther 13,13. Der Markenkern, der diese Grundlagen zusammenfasst und in drei Wörtern verdichtet, heißt: „Diakonie. Mit Dir.“
Orientieren wir uns verbandsübergreifend an diesem Markenkernmodell, wird uns das helfen eine vielgestaltige Diakonie mit vielen Gesichtern zu bleiben und doch einheitlicher, eindeutiger und wirkungsvoller zu kommunizieren: Es ist uns darum zu wünschen, dass unsere preisgekrönten Illustrationen in den kommenden Jahren nicht nur in Designkreisen von sich reden machen.