Das Personalpronomen „Wir“ ist ebenso einvernehmend wie unpräzise. Ob „Wir sind Papst!“ – Schlagzeile der Bildzeitung 2005 nach der Wahl des Kardinals Joseph Ratzingers zum Bischof von Rom – oder Angela Merkels „Wir schaffen das!“ von 2015. „Wir“ suggeriert ein Bild von Geschlossenheit und Einigkeit und vereinnahmt die Leistung eines anderen für eine Gruppe: „Wir sind Weltmeister“ gehört auch in diese Liga. Ich ertappe mich selber immer wieder dabei, ins „wir“ zu rutschen, wenn ich meiner Position mehr Gewicht verleihen möchte.
Dabei reagiere ich selbst auf unzulässige Verallgemeinerungen in der Regel eher ärgerlich und habe den schönen Spontispruch im Hinterkopf: „‚Wir sind doch alle Individualisten.‘ – ‚Ich nicht.‘“ „Ubuntu – Wir schaffen das nur gemeinsam“ weiterlesen