Ein offener Brief an alle Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.
Liebe Damen und Herren,
immer mehr Menschen sind wie Sie bereit, ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen freiwillig und unentgeltlich für andere einzusetzen. Sie arbeiten mit an der Lösung sozialer Probleme im Stadtteil, engagieren sich für Menschen in Not und setzen sich für einsame, benachteiligte oder diskriminierte Menschen ein.
Freiwilliges Engagement ist auch aus unseren diakonischen Diensten und Einrichtungen nicht wegzudenken. Allein in der Diakonie sind in Deutschland weit über 700.000 Menschen ehrenamtlich aktiv. Welch ein Schatz und welche Bereicherung unserer Zivilgesellschaft!
Unsere Erfahrungen zeigen: von Ihrem Engagement und Ihrem Erfindungsgeist profitieren nicht nur die Menschen, die auf Rat und Hilfe angewiesen sind. Auch Sie, die Helferinnen und Helfer, haben einen Gewinn: Sie entdecken neue Fähigkeiten, erfahren Anerkennung, knüpfen neue Kontakte und nutzen die Chance, sich aktiv für Veränderungen in unserer Gesellschaft einzusetzen.
In den vergangenen Wochen gingen immer wieder die Bilder vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales durch die Medien: Aus der ganzen Stadt kamen freiwillige Helfer nach Berlin-Moabit, um die Flüchtlinge, die dort zu Hunderten tagelang auf ihre Registrierung warteten, mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Die Zeit nannte diese spontane Hilfsbereitschaft einen „zivilgesellschaftlichen Gänsehautmoment“.
Dieses großartige Engagement steht exemplarisch für die vielen ehrenamtlichen Initiativen deutschlandweit. Bürgerschaftliches Engagement ist unersetzbar und unverzichtbar in unserem Land. An zahlreichen Stellen arbeiten aktuell Freiwillige für die Menschen und mit den Menschen, die in Deutschland angekommen sind und die hier eine neue Heimat suchen. Sie sammeln Spenden, unterstützen die Erstaufnahmestellen, unterrichten Deutsch, bieten Freizeitaktivitäten an, begleiten die Flüchtlinge bei Behördengängen. Aber genauso viele Menschen arbeiten Tag und Nacht in der Telefonseelsorge, als ehrenamtliche Betreuer oder in unseren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
Ich möchte Ihnen allen am Internationalen Tag des Ehrenamtes sehr herzlich danken: Ihnen, die Sie sich landauf landab für alle Menschen in Deutschland einsetzen – für die, die schon lange in Deutschland leben oder für die, die gerade neu zu uns kommen.
Ihre Hilfsbereitschaft, Ihre Empathie und Ihr tägliches Engagement ist ein gar nicht zu überschätzender Beitrag zum menschlichen Gesicht unserer Zivilgesellschaft in Deutschland! Dafür möchte Ihnen meinen Respekt und meine Anerkennung aussprechen und mich herzlich bei Ihnen bedanken.
Ich wünsche Ihnen viele wertvolle und bereichernde Begegnungen und Erfahrungen und Gottes Segen im Advent!
Mit herzlichen Grüßen!
Ihr Ulrich Lilie
Präsident Diakonie Deutschland