Der himmlische Dienst am Menschen

Wann konnten Sie zuletzt diese beglückende Erfahrung machen? Sie sind schon den ganzen Tag nicht in Bestform, das Gegenteil von einem High-Performer. Sie sind mit sich selbst noch unzufriedener als sonst und überhaupt scheint dieser Tag nur Fehlermeldungen zu bieten.

Und dann begegnet Ihnen diese Kollegin. Die Sie so wertschätzend anspricht, die Ihnen mit solch verwandelnder Offenheit und Herzlichkeit begegnet, dass sich dieser Tag, den Sie schon verloren gegeben hatten, plötzlich dreht.

Kennen Sie solche Menschen in Ihrem persönlichen Umfeld, die über diese im Wortsinn „himmlische Gabe“ verfügen, Menschen zu verwandeln? In deren Gegenwart Sie im Wortsinn wachsen, sich innerlich aufrichten, es Ihnen wieder leichter von der Hand geht und Sie plötzlich zu Ihrer Bestform auflaufen? Ich selbst spüre, wie ich in Gegenwart von solchen Menschen Spiellaune gewinne, Spaß daran habe, mein Bestes zu geben und meine Schätze auszupacken. „Der himmlische Dienst am Menschen“ weiterlesen

Wie wollen wir sterben?

Deutschland redet über das Sterben. Und das ist gut so! Denn bislang wurde über dieses sperrige Thema unseres Menschseins viel zu wenig gesprochen: in der Öffentlichkeit, in Familien oder im Büro und auf der Arbeit. Wie wollen wir sterben? Hand aufs Herz, wann und mit wem reden wir darüber? Die erste breite parlamentarische und mediale Debatte über die Umstände und die Art, wie wir in Würde aus dem Leben scheiden, ist ein Segen und bietet viele gute Möglichkeiten!

Wie wollen wir im letzten Lebensabschnitt begleitet werden?
Wie wollen wir im letzten Lebensabschnitt begleitet werden?

Wir werden sprachfähig und beginnen, über ein bislang viel zu wenig öffentlich diskutiertes Thema zu sprechen. Endlich wird über die gefährdete Selbstbestimmung bei schwerer Erkrankung und am Lebensende gesprochen. Endlich wird breit und öffentlich darüber diskutiert, dass nicht jede medizinisch mögliche Therapie einem schwer erkrankten Menschen, wohl aber Dritten nutzt, die durchaus gut daran verdienen. Endlich wird öffentlich danach gefragt, wie die Umstände und die Qualität einer Begleitung eines würdevollen Sterbens zu Hause aussehen müssten, wo immer noch die meisten Menschen sterben möchten. Und darüber, was wir uns das kosten lassen müssen. „Wie wollen wir sterben?“ weiterlesen

Soziale Arbeit mit Helm?

In diesen Tagen habe ich die vielfältige Arbeit der Diakonie in Mecklenburg-Vorpommern in Begleitung von Landespastor Martin Scriba kennengelernt. Wieder bin ich vielen beeindruckenden und hoch engagierten Menschen begegnet, die unter teilweise schwierigsten Finanzierungsbedingungen eine unverzichtbare Arbeit leisten.

Jugendliche tüfteln im Maritimen Zentrum Frankenvorstadt an Modellbooten © Anieke Becker
Jugendliche tüfteln im Maritimen Zentrum Frankenvorstadt an Modellbooten © Anieke Becker

Im „Maritimen Zentrum Frankenvorstadt Stralsund“ finden besonders benachteiligte und schwer vermittelbare Jugendliche in dem Stadtteil, in dem sie leben Gehör, Beratung, Förderung und Ermutigung. Und nicht zuletzt finden sie Wege zu einer qualifizierten Beschäftigung. Ein Schreiner, der mit großem Herz und bemerkenswertem Engagement in seiner Freizeit neue attraktive Holzarbeiten für diese jungen Frauen und Männer austüftelt, gehört zu diesem Team. „Soziale Arbeit mit Helm?“ weiterlesen

13 Millionen alte, alleinerziehende und junge Menschen dürfen uns nicht einfach egal sein!

In seiner Berliner Rede am 24.03.2009 hat der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler bemerkenswerte Sätze zur Glaubwürdigkeit der Freiheit formuliert: „Die Glaubwürdigkeit der Freiheit ist messbar: in unserer Fähigkeit, Chancen zu teilen. Nach innen und nach außen. Und in unserer Bereitschaft zur Verantwortung für den Nächsten und das Wohl des Ganzen. Wenn wir das schaffen, dann holen wir das Beste aus uns heraus, was in uns steckt.“

Diese Worte haben im Blick auf die Armuts – und die Reichtumsentwicklung in unserem Land die Kraft einer Scheidemünze. Trotz verbesserter Zahlen auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland bleibt die alltägliche Wirklichkeit für viel zu viele Menschen trist: sie sind mitten in einer reichen Gesellschaft von Armut bedroht oder leben jeden Tag in sogenannter „relativer“ Armut. „13 Millionen alte, alleinerziehende und junge Menschen dürfen uns nicht einfach egal sein!“ weiterlesen

„Lass Dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“

Wissen Sie noch, wie sie lautete? Die Jahreslosung des Jahres 2012 – ich helfe Ihnen gern: Es war ein berühmtes Pauluswort aus dem zweiten Korintherbrief: „Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ – Hand aufs Herz, wussten Sie’s noch?

Zu Ihrer turnusmäßigen Sitzung kam die Konferenz Diakonie und Entwicklung im Oktober 2014 in Bremen zusammen.
Zu Ihrer turnusmäßigen Sitzung kam die Konferenz Diakonie und Entwicklung im Oktober 2014 in Bremen zusammen.

Andacht im Rahmen der Konferenz Diakonie und Entwicklung am 16.10.2014 in Bremen zu 2. Korinther 12,9f.

Friede sei mit Euch von dem, der da war, der da ist und der da kommen wird. Amen „„Lass Dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.““ weiterlesen

„Etwas Sinnvolles machen …“

Am Freitag habe ich die Evangelischen Freiwilligendienste in Hannover besucht. Zweierlei hat mich besonders und nachhaltig beeindruckt:
Zum einen das hohe Engagement, mit dem Martin Schulze und Ute Giessecke-Trapp mit ihren Mitarbeitenden von Hannover aus die Begleitung von 45 Trägern und 13.246 Freiwilligen im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst wahrnehmen.

Freiwilllig Engaierte bereichern unser Gemeinwesen mit ihrer Einsatzbereitschaft
Freiwilllig Engaierte bereichern unser Gemeinwesen mit ihrer Einsatzbereitschaft

Zum anderen die Begegnung und das Gespräch mit vier Jugendlichen, besser gesagt jungen Erwachsenen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert haben oder gerade absolvieren. Mit großer Begeisterung und viel Herzblut erzählten sie beim gemeinsamen Mittagessen von ihren Erfahrungen: „Zwischen unserem Dienstbeginn im Spätsommer bzw. Herbst 2013 und jetzt hat sich vieles – haben wir uns verändert. Im Dialog mit anderen konnten wir Einblicke in andere Lebenseinstellungen und -weisen bekommen, sind an unsere Grenzen gestoßen und über uns hinausgewachsen.“ „„Etwas Sinnvolles machen …““ weiterlesen

Aufschlag

Gut 100 Tage nach meinem Amtsantritt als Präsident der Diakonie Deutschland möchte ich meinen Blog beginnen. Ich möchte Sie Anteil haben lassen an den hochinteressanten Eindrücken aus Gesprächen und vielfältigen Begegnungen mit Klienten, Patienten, Patientinnen oder Bewohnern, Bewohnerinnen und haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden bei meinen Besuchen vor Ort.  An Begegnungen mit Verantwortungsträgern aus Politik und Gesellschaft. Sie sollen beteiligt sein an unseren Anwortversuchen auf aktuelle soziale Herausforderungen und Notstände. Oder schlicht an meinen Reflexionen dazu. Ich freue mich auf Ihr Feedback, Ihre Anregungen und selbstverständlich auch auf Ihre Kritik!

Hier schreibt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland
Hier schreibt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland

Der Politikbetrieb in Berlin oder auch unser neues und sehr schönes Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung in der Caroline-Michaelis-Straße in Berlin-Mitte ist eben nicht das reale gesellschaftliche Leben im Land. Auch darum liegt mir daran, Ihnen und vielen Menschen aus erster Hand zu berichten. „Aufschlag“ weiterlesen

Impressionen von der offizielle Einführung als Diakonie-Präsident

Der offizielle Einführungsgottesdienst mit einem anschließendem Empfang fanden an einem schönen Sommertag in Berlin statt. Es war eine rundum gelungen und schöne Veranstaltung. Familie, Freunde, Gäste aus Politik, Gesellschaft, Diakonie und Kirche waren gekommen. Die Bilder vermitteln einen Eindruck davon.

Predigt zur Einführung als Präsident der Diakonie Deutschland

St. Elisabeth – Kirche in Berlin

1. Korinther 3, 11 f.

Friede sei mit Euch, von dem, der da war, der da ist und der da kommt.

Antrittspredigt zum Diakonie-Präsident

Liebe Gemeinde,

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance:
Die erste Begegnung, der erste Kuss, der erste unverstellte, manchmal überraschende Eindruck von einem Ort oder von einem Menschen gehören zum Wertvollsten. Der erste unverstellte Eindruck öffnet ein Fenster in unserer Seele und durch dieses geöffnete Fenster fällt etwas herein, zeigt und offenbart sich etwas, was uns später durch Gewohnheit und Routinen zu erkennen verstellt ist wie  durch spanische Wände.  „Predigt zur Einführung als Präsident der Diakonie Deutschland“ weiterlesen