Die Würde der Sterbenden

Seit das Bundesverfassungsgericht den §217 StGB für verfassungswidrig erklärt hat, sind auch wir in Diakonie und Kirche aufgefordert, uns neu mit der Frage zu befassen: Wie begleiten wir die schwerstkranken Menschen in unserer Obhut, die ihr Leben nur noch beenden wollen – trotz bester palliativmedizinischer, psychotherapeutischer und seelsorgerlicher Begleitung? Begleiten wir sie in der Diakonie überhaupt? Oder sollen das lieber Andere machen? „Die Würde der Sterbenden“ weiterlesen

Palliativ unterversorgt – wieviel sind uns unsere Alten wert?

Wer wahrt die Interessen sehr alter und sehr kranker Menschen in unserer Gesellschaft? Auf der Prioritätenliste politisch Verantwortlicher stehen sie zu oft sehr weit hinten. In dieser Woche erst mussten wir – EKD und Diakonie Deutschland – einen parlamentarischen Abend zur Palliativen Versorgung am Lebensende absagen: Es gab zu wenig Anmeldungen. Eigentlich erstaunlich. Denn es geht ja nicht nur um das menschenwürdige Sterben unserer Eltern und Großeltern, sondern auch um unser eigenes. „Palliativ unterversorgt – wieviel sind uns unsere Alten wert?“ weiterlesen

Umsorgung – Palliativmedizin in Norwegen

Von Norwegen lernen. Das war im Grunde das Motto der vergangenen drei Tage, die ich mit einer kleinen Delegation aus Vertretern von Diakonie, Gesundheitspolitik und der gesetzlichen Krankenkassen in Bergen verbringen konnte.

In Palliativstation im Haraldsplass Diakonale Sykehus. „Sunniva Sengepost“ heißt soviel wie „Station Sonnenaufgang“
Palliativstation in Norwegen. „Sunniva Sengepost“ heißt soviel wie „Station Sonnenaufgang“

Der erste Termin nach meinem Sommerurlaub: Wir waren unter anderem zu Besuch im Haraldsplass Diakonale Sykehus – einem diakonischen Krankenhaus, das in der Kommune Bergen eine wichtige Rolle spielt, nicht zuletzt in der palliativen Versorgung. „Umsorgung – Palliativmedizin in Norwegen“ weiterlesen

Den Blick auf das Lebensende richten!

Unsere Vorstellungen über das eigene Sterben sind stark geprägt von persönlichen Erfahrungen mit dem Tod naher Angehöriger. Nur selten erleben wir aber noch, wie nahe Verwandte oder Freunde zu Hause im Kreise ihrer Lieben aus dem Leben scheiden.

© Marc Tarlock unter <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/">CC 2.0</a> <a href="https://www.flickr.com/photos/mtarlock/5307792693/in/photolist-962PR8-mJ1xV-rRC4Jo-hU6Fwk-hU7xDJ-dqFozs-hU7fnb-hU78j3-871bss-dqFpb6-871g7d-dPAaZz-cdiJPY-fZr73x-4umr8y-gwX6sC-4mGM5S-5BAzE3-92FNfc-u8e6EB-4uhn8X-bNDRz8-5Vfj8h-pdwHV1-tQtXj7-o8p4bQ-9TCgYG-tQtWC7-pSY8TE-6c6tQ-hrxfv-4tmgJZ-tb57U1-bzKe8o-sgvqhx-jTob4M-h9rMbS-6rSAGx-o8r8T9-pdxXd8-4tmgXe-29u4ge-6fAqBD-o8r81h-rHrGjT-pDfqHo-nR2Q4G-dN8ECa-oaiAmz-4VkPmu">via</a>
© Marc Tarlock unter CC 2.0 via

Viel häufiger hören wir, dass gerade sehr alte und pflegebedürftige Menschen erst nach einer langen Odyssee zwischen Krankenhaus und Pflegeeinrichtung sterben. Mich wundert daher nicht, dass die Mehrheit der Bundesbürger die Beihilfe zum Suizid befürwortet. Diesen Eindruck vermitteln die meisten Studien, die im Rahmen der aktuellen Diskussion zum assistierten Suizid veröffentlicht wurden. „Den Blick auf das Lebensende richten!“ weiterlesen

Sterben in Würde

Die Legalisierung von ärztlich assistiertem Suizid setzt Menschen unter Druck, ihr Leben vorzeitig zu beenden. Diese Befürchtung teilen laut einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD sowohl Gegner als auch Befürworter der Beihilfe zur Selbsttötung. Vor diesem Hintergrund warb ich am Dienstag gemeinsam mit dem EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm für eine würdevolle Begleitung am Ende des Lebens sowie einen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung.

Das Gespräch mit dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) können Sie hier hören:

Wie wollen wir sterben?

Deutschland redet über das Sterben. Und das ist gut so! Denn bislang wurde über dieses sperrige Thema unseres Menschseins viel zu wenig gesprochen: in der Öffentlichkeit, in Familien oder im Büro und auf der Arbeit. Wie wollen wir sterben? Hand aufs Herz, wann und mit wem reden wir darüber? Die erste breite parlamentarische und mediale Debatte über die Umstände und die Art, wie wir in Würde aus dem Leben scheiden, ist ein Segen und bietet viele gute Möglichkeiten!

Wie wollen wir im letzten Lebensabschnitt begleitet werden?
Wie wollen wir im letzten Lebensabschnitt begleitet werden?

Wir werden sprachfähig und beginnen, über ein bislang viel zu wenig öffentlich diskutiertes Thema zu sprechen. Endlich wird über die gefährdete Selbstbestimmung bei schwerer Erkrankung und am Lebensende gesprochen. Endlich wird breit und öffentlich darüber diskutiert, dass nicht jede medizinisch mögliche Therapie einem schwer erkrankten Menschen, wohl aber Dritten nutzt, die durchaus gut daran verdienen. Endlich wird öffentlich danach gefragt, wie die Umstände und die Qualität einer Begleitung eines würdevollen Sterbens zu Hause aussehen müssten, wo immer noch die meisten Menschen sterben möchten. Und darüber, was wir uns das kosten lassen müssen. „Wie wollen wir sterben?“ weiterlesen