Gemeingut Gesundheit

Wer krank ist, braucht einen Arzt. Darauf können sich wohl die meisten Menschen verständigen. Und in der Tat ist Zugang zu gesundheitlicher Versorgung ein Menschenrecht, also unabhängig von Nationalität, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit und auch vom rechtlichem Aufenthaltsstatus.

Eine Gesellschaft, die diesen Konsens teilt, wird versuchen, ihr Gesundheitssystem entsprechend zu gestalten. Doch in Deutschland leben Abertausende von Menschen, die ihr Recht auf gesundheitliche Versorgung nicht wahrnehmen können, ohne dass ihnen die Abschiebung droht. „Gemeingut Gesundheit“ weiterlesen

Die mit Tränen säen…

Acht Tage Krieg in der Ukraine – Hilfen wirksam spenden

Es hat etwas Unwirkliches. Ich sitze hier in meinem Berliner Arbeitszimmer. Die Sonne scheint mit ihren schönsten Vorfrühlingsstrahlen. Die Vögel zwitschern lauthals. Alles blüht, knospt, treibt. Und neun Autostunden von hier, in 850 Kilometer Entfernung, ist Krieg. Das ist so, wie wenn ich von Berlin aus in die Alpen zum Wandern fahre. Größere Kontraste lassen sich kaum denken. „Die mit Tränen säen…“ weiterlesen

Wir sind so frei – und sagen „Danke“

Wir sind so frei – und bedanken uns. In großen Lettern, weiß auf violett, plakatieren wir landauf, landab: „Danke, Ihr Geimpften.“ Die Impfung ist der beste Schutz jedes und jeder Einzelnen vor einem schweren Verlauf der Krankheit, und sie bietet der Gesellschaft damit den Schutz vor der Überlastung des Gesundheitssystems. So gesehen ist sie das einzige Mittel, um die Pandemie zu überwinden und all die Freiheiten zurückzubekommen, auf die wir in den zurückliegenden zwei Jahren so schmerzlich verzichtet haben. Ja, wir sind so frei und sagen denjenigen unseren Dank, die dazu durch Impfungen ihren Beitrag geleistet haben. „Wir sind so frei – und sagen „Danke““ weiterlesen

Impfkampagne – das geht besser!

Nur das, was ankommt, ist auch kommuniziert. Diese einfache Tatsache wird im Streit über die allgemeine Impfpflicht gerne übersehen. Denn wären die noch immer Unentschlossenen oder Skeptischen mit guten Argumenten erreicht und überzeugt worden, hätten wir die Debatte nicht. Dabei geht es nicht nur um den Schutz möglichst vieler Menschen vor dem Virus, sondern auch um die demokratische Kultur. Schließlich müssen in der liberalen Gesellschaft die Regierenden und ihre parlamentarischen Mehrheiten die Bürgerinnen und Bürger immer wieder neu überzeugen – sie haben die demokratische Pflicht, ihr Tun zu erklären, und sie dürfen nicht einfach ihren Willen durchsetzen. In der Impfdebatte ist dies allerdings nur zum Teil gelungen: 14 Prozent der erwachsenen Menschen in Deutschland wollen sich weiterhin nicht impfen lassen oder sind unentschlossen. Was ist hier schiefgelaufen? „Impfkampagne – das geht besser!“ weiterlesen

#Impfen schützt

Ich möchte im neuen Jahr meine Fähigkeit zu staunen und zur Dankbarkeit trainieren. Auch als Diakonie-Präsident. Damit sich etwas verändern kann. Und verändern soll sich 2022 ja eine Menge – in der Pandemie und beim Pflegenotstand, bei der Kinderarmut und beim Klimawandel. Um nur vier Themen von erheblicher nationaler und internationaler Bedeutung zu nennen. Und wir wissen alle, dass schon die Haltung, mit der wir einer Situation begegnen, etwas verändert und Einfluss hat auf die Suche nach guten Lösungen. „#Impfen schützt“ weiterlesen

Alle Jahre wieder: Kinderweihnacht

Alle Jahre wieder im Dezember, wenn in unseren Breiten die Nächte länger und kälter werden, verdichtet sich bei vielen Menschen, ob gläubig oder nicht, eine Sehnsucht nach Licht, Wärme und Geborgenheit und nach einem Raum, in dem Verletzliches und Zartes unversehrt bleiben. „Alle Jahre wieder: Kinderweihnacht“ weiterlesen

Unerhört! Diese Armen.

„Menschen mit Armutserfahrung sind Expert*innen in eigener Sache. Armut bedeutet politische Ausgrenzung. In den politischen Entscheidungsprozessen spielen unsere durch Armut geprägten Sichtweisen und unsere Lebenserfahrungen keine Rolle. Wir wehren uns gegen alle Formen der Ausgrenzung und fordern das demokratische Recht auf Gehört-Werden, Beteiligung und gesellschaftliche Mitgestaltung ein.“

So beginnt das Papier „Der soziale Notstand ist da. Nicht nur Viren, sondern auch Armut und Ausgrenzung bekämpfen!„. Mit ihm haben sich Menschen mit Armutserfahrungen bereits im Sommer dieses Jahres zu Wort gemeldet. Leider hat ihr Aufruf an Aktualität nichts verloren. Deswegen bekommt er, bekommen sie in diesem Blog eine Bühne. „Unerhört! Diese Armen.“ weiterlesen

Corona-Typen und Gefühle

Wie geht es Ihnen? Nach 22 Monaten emotionaler Achterbahnfahrt in einer schrecklichen Pandemie, die in Deutschland schon fast 100.000 Menschenleben gekostet hat? Mitten in der vierten Welle, gefühlt jeden Tag ein weiterer Flugzeugabsturz mit Hunderten Toten? Resigniert oder noch hoffnungsvoll, dass es im nächsten Frühjahr ein Ende hat? Vielleicht sind Sie auch, so wie ich, manchmal „mütend“? In dieser seltsamen Stimmung zwischen wütend und müde? „Corona-Typen und Gefühle“ weiterlesen

Die Entdeckung des Mitmenschen

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland: So viele Veranstaltungen und Veröffentlichungen haben uns in diesem Jahr den Reichtum und die Vielfalt dieses Lebens, seiner Kraft und der Bedeutung für unser Land vor Augen geführt. Eine besondere Facette dieses Reichtums ist die soziale Arbeit der jüdischen Gemeinschaften. Dass wir 2021 auch den 70. Jahrestag der Wiedergründung der Zentralwohlfahrtsstelle (ZWST) nach der Shoah feiern können, ist ein Geschenk. „Die Entdeckung des Mitmenschen“ weiterlesen

Zukunft im Quartier

In unserer älter werdenden und sich zugleich individualisierenden Gesellschaft stellen sich viele Menschen Fragen über ihr Älterwerden. Richtige und wichtige Fragen: Wie wollen wir leben? Wo wollen wir zuhause sein? Und was bedeutet das für unsere konkreten Nachbarschaften, unser „Quartier“? „Zukunft im Quartier“ weiterlesen