Ungleicher Wohlstandsverlust

Ein dauerhafter Wohlstandsverlust droht Deutschland. Ende September geisterte diese düstere Meldung durch die Medien. Anlass war das völlig zu Recht pessimistische Herbstgutachten von vier renommierten Wirtschaftsinstituten, die zweimal im Jahr die sogenannte “Gemeinschaftsdiagnose” vorlegen: Deutschland steht vor einer Rezession.

Das betrifft alle im Land, aber nicht alle auf die gleiche Weise. Wer noch Wohlstand zu verlieren hat, hat andere Sorgen, als die, für die seit Monaten schon jeder Einkauf ein schier unlösbares Problem ist. Wessen Wohlstand ist gemeint? „Ungleicher Wohlstandsverlust“ weiterlesen

Ungewohnte Allianzen

Dass die Freiwillige Feuerwehr ein attraktiver Kooperationspartner der Diakonie beim Kampf gegen Einsamkeit sein kann, hatte ich Montag früh noch nicht auf dem Schirm. Nach vier Tagen Sommerreise weiß ich es besser. Und ich bin noch mehr davon überzeugt, dass ungewohnte Allianzen das Mittel der Wahl zu einem lebenswerten Miteinander sind. „Ungewohnte Allianzen“ weiterlesen

Einsamkeit und Empathie

Einsamkeit ist das Thema meiner diesjährigen Sommerreise. Montag geht es los. Vier Tage werden wir mit einem kleinen Team unterwegs sein und Projekte und Einrichtungen der Diakonie besuchen, Gespräche führen, diskutieren, sehr genau hinsehen, viel zuhören. Ganz im Sinne unserer Kampagne: Unerhört! Diese Einsamen. „Einsamkeit und Empathie“ weiterlesen

Demografie, Diakonie, Denkfabrik

Krieg, Corona, Klimawandel. Seit nunmehr zwei Jahren kommen wir alle aus dem Krisenmodus nicht mehr heraus. Vor allem für die Jüngeren ist dies eine sehr lange Zeit. Mein Eindruck ist, dass Kinder und Jugendliche in der öffentlichen Debatte und in der Politik nicht die Rolle spielen, die sie spielen müssten. Der Deutsche Ethikrat hat in seiner Lessons-Learned- Stellungnahme zu Corona zu recht nachdrücklich darauf hingewiesen.

Gut also, dass “Jugend” von Montag bis Mittwoch das Thema der diesjährigen Berliner Demografie-Tage in der kommenden Woche ist.
Was bewegt jüngere Menschen in Deutschland, in Europa, in der Welt – und wie sehen ihre Zukunftsperspektiven aus? „Demografie, Diakonie, Denkfabrik“ weiterlesen

Impfkampagne – das geht besser!

Nur das, was ankommt, ist auch kommuniziert. Diese einfache Tatsache wird im Streit über die allgemeine Impfpflicht gerne übersehen. Denn wären die noch immer Unentschlossenen oder Skeptischen mit guten Argumenten erreicht und überzeugt worden, hätten wir die Debatte nicht. Dabei geht es nicht nur um den Schutz möglichst vieler Menschen vor dem Virus, sondern auch um die demokratische Kultur. Schließlich müssen in der liberalen Gesellschaft die Regierenden und ihre parlamentarischen Mehrheiten die Bürgerinnen und Bürger immer wieder neu überzeugen – sie haben die demokratische Pflicht, ihr Tun zu erklären, und sie dürfen nicht einfach ihren Willen durchsetzen. In der Impfdebatte ist dies allerdings nur zum Teil gelungen: 14 Prozent der erwachsenen Menschen in Deutschland wollen sich weiterhin nicht impfen lassen oder sind unentschlossen. Was ist hier schiefgelaufen? „Impfkampagne – das geht besser!“ weiterlesen

#Impfen schützt

Ich möchte im neuen Jahr meine Fähigkeit zu staunen und zur Dankbarkeit trainieren. Auch als Diakonie-Präsident. Damit sich etwas verändern kann. Und verändern soll sich 2022 ja eine Menge – in der Pandemie und beim Pflegenotstand, bei der Kinderarmut und beim Klimawandel. Um nur vier Themen von erheblicher nationaler und internationaler Bedeutung zu nennen. Und wir wissen alle, dass schon die Haltung, mit der wir einer Situation begegnen, etwas verändert und Einfluss hat auf die Suche nach guten Lösungen. „#Impfen schützt“ weiterlesen

Unerhört! Diese Armen.

“Menschen mit Armutserfahrung sind Expert*innen in eigener Sache. Armut bedeutet politische Ausgrenzung. In den politischen Entscheidungsprozessen spielen unsere durch Armut geprägten Sichtweisen und unsere Lebenserfahrungen keine Rolle. Wir wehren uns gegen alle Formen der Ausgrenzung und fordern das demokratische Recht auf Gehört-Werden, Beteiligung und gesellschaftliche Mitgestaltung ein.”

So beginnt das Papier “Der soziale Notstand ist da. Nicht nur Viren, sondern auch Armut und Ausgrenzung bekämpfen!“. Mit ihm haben sich Menschen mit Armutserfahrungen bereits im Sommer dieses Jahres zu Wort gemeldet. Leider hat ihr Aufruf an Aktualität nichts verloren. Deswegen bekommt er, bekommen sie in diesem Blog eine Bühne. „Unerhört! Diese Armen.“ weiterlesen

Corona-Typen und Gefühle

Wie geht es Ihnen? Nach 22 Monaten emotionaler Achterbahnfahrt in einer schrecklichen Pandemie, die in Deutschland schon fast 100.000 Menschenleben gekostet hat? Mitten in der vierten Welle, gefühlt jeden Tag ein weiterer Flugzeugabsturz mit Hunderten Toten? Resigniert oder noch hoffnungsvoll, dass es im nächsten Frühjahr ein Ende hat? Vielleicht sind Sie auch, so wie ich, manchmal “mütend”? In dieser seltsamen Stimmung zwischen wütend und müde? „Corona-Typen und Gefühle“ weiterlesen

Wer Wahlen gewinnt

Es war wieder eine Woche der Torten- und Balkendiagramme und der Prozentzahlen. So sieht es aus, wenn wir versuchen, besser zu verstehen, was an einem Wahltag genau passiert ist. Wenn persönliche Entscheidungen in vergleichbare Zahlen übersetzt werden, die Orientierung versprechen: für Koalitionsgespräche, politische Einschätzungen, Entscheidungen und für kommende Wahlkämpfe. „Wer Wahlen gewinnt“ weiterlesen

Trotzdem: Fröhlich!

“Fröhlich soll mein Herze springen” ist ein eher unbekanntes Weihnachtslied. Kirchen-Insider mögen hier widersprechen. Aber machen wir uns nichts vor: Gegen “Stille Nacht”, “O, Tannenbaum” oder “I‘m dreaming of a white Christmas” kommt der Paul Gerhardt/Johann Crüger-Klassiker aus dem 17. Jahrhundert nicht wirklich an.

Und in diesem Jahr wirken die alten Worte zudem für viele fast unpassend euphorisch. Fröhlich soll mein Herze springen? Ich denke da an ein hüpfendes Kind. – Wir von Diakonie Deutschland haben unseren diesjährigen Weihnachtsgruß trotzdem von diesem Lied inspirieren lassen. „Trotzdem: Fröhlich!“ weiterlesen