Menschen mit Behinderung: Den eigenen Lebensweg bestimmen

Weg von der Fürsorge- und Sozialhilfe-Idee, hin zu einem modernen Recht auf gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung: Dafür kämpft die Diakonie gemeinsam mit anderen Verbänden und zusammen mit Menschen mit Behinderungen schon seit Jahren. Das geplante Bundesteilhabegesetz ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Aber es birgt aber auch  Risiken neuer Benachteiligung.

Diakonie in Japan

Bis Ende April besuche ich als Mitglied einer Delegation der EKD unsere Partnerkirchen in Japan, genauer in Tokio und Umgebung. Der Anlass ist eine deutsch-japanische kirchliche Konsultation.

Delegation der EKD und Partnerkirchen in Japan
Delegation der EKD und Partnerkirchen in Japan

In Japan Christ zu sein, heißt, als Minderheit zu leben. Nur 1,5 bis 2 Prozent der Menschen gehören einer christlichen Gemeinde an, und nur etwa 700 000 von ihnen sind Protestanten. „Diakonie in Japan“ weiterlesen

Migrantenmedizin in Hamburg – Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung

„Westend – hoffnungsorte hamburg“ bietet seit 2011 eine kostenlose Sprechstunde für Menschen ohne Krankenversicherung an – die Migrantenmedizin. Jeden Dienstag werden in Wilhelmsburg rund 20 Besucher von der sehr engagierten Leiterin Melanie Mücher und ihrem tollen Team aus Ärzten, Dolmetschern und Helfern kostenlos beraten und behandelt – ein wahrer Hoffnungsort. Die meisten dieser Menschen kommen aus Bulgarien und Rumänien.

Viele Migrantinnen und Migranten aus Osteuropa leben unter sehr prekären Bedingungen. „Migrantenmedizin in Hamburg – Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung“ weiterlesen

Wo bleibt das Evangelische in der Diakonie?

Mein Blogbeitrag vom vergangenen Mittwoch zur Frage, ob und wo Diakonie und Kirche sich als Arbeitgeberin auch für muslimische oder atheistische Mitarbeiter öffnen sollte, und wie sich gleichzeitig das evangelische Profil halten lässt, hat erfreulich viele Menschen zu Beiträgen und Reaktionen angeregt. Auf Facebook zum Beispiel. Vielen Dank für die anregende und über weite Strecken sehr konstruktive Diskussion.

Kinder und Jugendliche beim Training. © Kathrin Harms & Esteve Franquesa
Kinder und Jugendliche beim Training. © Kathrin Harms & Esteve Franquesa

Ich möchte noch einmal auf das Thema zurückkommen: Es geht mir bei meinen Plädoyer für eine umsichtige Lockerung der Loyalitätsrichtlinie, nicht um ein Aufweichen des evangelischen Profils der Diakonie oder gar um eine „Religionsmischung“.  „Wo bleibt das Evangelische in der Diakonie?“ weiterlesen

Licht für alle – Diakonie kann sich öffnen

Ich fahre gerne mit dem Aufzug in die sechste Etage unseres Bürohauses in Berlin. Jeden Tag freue ich mich aufs Neue über das Licht, in das man nach der Aufzugtür tritt: Strahlende Helligkeit. Dank der gläsernen Dachkonstruktion und der weißen Wände ist es immer licht. Selbst an den trübsten Tagen. Auch wenn der Kopf randvoll ist mit Terminen und Themen, hier hat er eine Millisekunde Pause. Mir kommen dann immer auch religiöse Assoziationen: „Licht der Welt“, funkt es kurz in meinem Hinterkopf. Dann bin ich schon wieder im dunkleren Korridor auf dem Weg zu meinem Büro. Doch ganz kurz habe ich gespürt: Was wirklich wichtig ist, wirft Licht auf mein Tun und Lassen, überstrahlt meinen Alltag.

Pia Walter und Anna Maria (6). Die junge Frau kuemmert sich einen Tag in der Woche um Fluechtlingskinder, die in der Zeughofstrasse in Berlin-Kreuzberg wohnen © Kathrin Harms & Esteve Franquesa
© Kathrin Harms & Esteve Franquesa

Die Diakonie ist eine Arbeitgeberin mit einem biblischen Fundament. Wir sind evangelisch.  „Licht für alle – Diakonie kann sich öffnen“ weiterlesen

Gespräch mit der Bundeskanzlerin zu Integration und Aufnahme

Zu einem Gespräch mit der Bundeskanzlerin traf ich mich heute mit anderen Vertreterinnen und Vertretern von gesellschaftlichen Gruppen, die sich bei der Aufnahmen und Integration von Flüchtlingen engagieren.  Dabei stimmten alle in einem Punkt überein: Wir stehen vor einer großen Herausforderung, die wir gemeinsam sehr wohl und sehr gut bewältigen können und zwar so, dass das eine Bereicherung für unser Land ist. Mehr dazu im Video.

Österliche Verwegenheit oder ohne Ostern keine Diakonie

Die Karwoche, die Osterfeiertage bleiben eine irritierende Zumutung. Für Christinnen und Christen, und noch mehr für Menschen, die der Kirche fern stehen. Die Getauften in aller Welt erinnern sich an das Leiden und Sterben von Jesus von Nazareth. Und an seine Auferstehung.

Wer Ostern feiert, verlässt sich auf diese verwegene Heiterkeit des Lebendigen
Wer Ostern feiert, verlässt sich auf diese verwegene Heiterkeit des Lebendigen

Eine irre Idee für alle, die sich mit Kirche schwer tun. Und was bedeutet sie in der Diakonie?  „Österliche Verwegenheit oder ohne Ostern keine Diakonie“ weiterlesen

Menschlichkeit wählen

Es geht um viel am kommenden Sonntag in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Es werden nicht nur neue Landesparlamente gewählt, neue Regierungen. Nicht nur die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat könnten sich verschieben. Es wird nicht nur die Flüchtlingspolitik der vergangenen Monate bewertet.

Das alles ist schon wichtig genug. Und trotzdem habe ich den Eindruck, es geht um noch Grundsätzlicheres: In diesen Wahlen geht es auch um unser Selbstverständnis, um die Statik, das Fundament unserer Gesellschaft. „Menschlichkeit wählen“ weiterlesen

Ein langer Weg – Kirche, Frauentag und Integration

Der Internationale Frauentag am 8. März – ein wichtiger Aktionstag? In Kirchenkontexten eher nicht. Die Verwurzelung des Frauentages im sozialistischen also oft kirchenfeindlichen Milieu und eine mitunter reflexhafte Skepsis gegenüber feministischen Positionen haben zu seiner Beliebtheit in den evangelischen Kirchen nicht gerade beigetragen. Es gibt den Weltgebetstag der Frauen, der auch Anfang März begangen wird, aber er hat eine andere Tonalität.

An der Gleichgültigkeit dem Internationalen Frauentag gegenüber wird etwas sichtbar, was gerade in Zeiten, in denen so leidenschaftlich um Integration gestritten wird, ebenso banal wie bemerkenswert ist: Es gibt Grundwerte unserer Gesellschaft, die inzwischen so selbstverständlich sind, dass man gefährdet ist zu vergessen, wie hart die Kämpfe um ihre Durchsetzung waren; und immer noch sind. Dazu gehört der Artikel 3 des Grundgesetzes, der fordert, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind, und dass der Staat die tatsächliche Gleichberechtigung auch durchzusetzen hat. Der Internationale Frauentag unterstützt das Bewusstsein für die Kostbarkeit der Gleichheitsrechte unter den Geschlechtern in unserer Gesellschaft. „Ein langer Weg – Kirche, Frauentag und Integration“ weiterlesen

Die Flüchtlingskrise als Herausforderung für unser Selbstverständnis

Rede zum Neujahrsempfang in der Evangelische Akademie Bad Boll am 10. Januar 2016

„Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt 25,35)

Lieber Herr Stepanek, lieber Herr Dr. Hübner, sehr geehrte Damen und Herren,

weiß von Ihnen noch jemand, welches Wort die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ zum Wort des Jahres 2014 gekürt hatte? Es war das Kunstwort „Lichtgrenze“. Es bezog sich auf die Berliner Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls. Auf die Lichtballon-Grenze quer durch die Stadt. Ein entscheidender Tag für unser Land, als die Mauer fiel; ein starkes, aber flüchtiges Bild im vorvergangenen Jahr als tausende dieser leuchtenden Ballons gen Himmel stiegen – und die für wenige Tage noch einmal sichtbare Grenze ein letztes Mal verschwand. „Die Flüchtlingskrise als Herausforderung für unser Selbstverständnis“ weiterlesen