Auf der Flucht – Reiseeindrücke von der West-Balkanroute

Im griechischen Grenzort Idomeni trennt eine Stacheldrahtrolle Griechenland von Mazedonien. Tag und Nacht kommt dort ein Bus nach dem anderen an.

Diakonie-Präsident Lilie im Gespräch mit Flüchtlingen

Aus jedem Bus steigen 50 und mehr Flüchtlingen aus: Familien mit kleinen Kindern, junge Männer, Jugendliche, die allein reisen, Alte und Kranke. 5.000 bis 6.000 sind es täglich, auch heute. „Auf der Flucht – Reiseeindrücke von der West-Balkanroute“ weiterlesen

Woher kommt die Gewalt in Flüchtlingsheimen? Was können wir tun?

Berichte über gewaltsame Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften schrecken uns auf. Wie kommt es dazu? Die Flüchtlinge haben die Strapazen einer langen Flucht hinter sich, sind erschöpft oder traumatisiert. Viele Unterkünfte sind nur für den Notfall geeignet. So viele Menschen, zusammen auf engstem Raum, aus unterschiedlichen Kulturen, ohne Rückzugsmöglichkeit oder Privatsphäre. Es ist ein Wunder, dass da nicht noch mehr passiert.

Aber welche Wege zur Lösung gibt es und was ist jetzt zu tun? Neben der Suche nach Wohnräumen braucht es vor allem Zuversicht, Gelassenheit und vorausschauende Planung. Ich bin überzeugt: „Ja, wir schaffen auch das!“

Eine Welle des bürgerschaftlichen Engagements

Derzeit engagieren sich mindestens 100.000 Ehrenamtliche bundesweit in kirchlich-diakonischen Initiativen und Strukturen für Flüchtlinge. Sie sammeln Spenden, unterstützen die Erstaufnahmestellen, unterrichten Deutsch, bieten Freizeitaktivitäten an und begleiten die Flüchtlinge bei Behördengängen. Ihnen allen gilt mein besonderer Dank:

Mehr über die positiven Aspekte der Zuwanderung sprechen

Im Gespräch mit dem Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Christoph Strässer, stellen wir schnell fest: In der ganzen Diskussion über die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland wird viel zu wenig über die positiven Aspekte der Zuwanderung gesprochen.

Familie bei der Registrierung in einem serbischen Flüchtlingslager © Anieke Becker
Familie bei der Registrierung in einem serbischen Flüchtlingslager © Anieke Becker

Im Vordergrund der Berichterstattung und der öffentlichen Diskurse stehen die Kosten für den Staat, die Kommunen, Städte und Gemeinden, die nicht zu bestreitenden Probleme bei der Unterbringung und die rassistischen Anfeindungen mancherorts. Nur selten wird darüber geredet, wie wir von den Fremden profitieren und wie dringend wir auf Einwanderung angewiesen sind, um in einem immer älter werdenden Deutschland den Mangel an Fachkräften zu beheben. „Mehr über die positiven Aspekte der Zuwanderung sprechen“ weiterlesen

Freistatt – ein dunkles Kapitel Diakoniegeschichte

Am 25.06. ist der Film „Freistatt“ in den deutschen Kinos angelaufen. Er erzählt in bewegender Weise die Geschichte von Wolfgang Rosenkötter, der als Jugendlicher mehrere Jahre in Heimen – darunter ein Jahr in Freistatt – verbracht hat.

Der Film entstand mit Unterstützung der Diakonie an den Originalschauplätzen in der Nähe von Diephol
Der Film entstand mit Unterstützung der Diakonie an den Originalschauplätzen in der Nähe von Diephol

Als 14jähriger Jugendlicher  wird er von seiner Familie in die abgelegene kirchliche Fürsorgeanstalt Freistatt abgeschoben. Er findet sich in einer Welt wieder, der er nur mit noch unbändigerem Freiheitsdrang begegnen kann: Verschlossene Türen, vergitterte Fenster, militärischer Drill während der als Erziehung verbrämten täglichen Arbeitseinsätze in den Mooren der Umgebung. Doch eins ist für ihn klar: Seine Sehnsucht nach Freiheit wird er so schnell nicht im Moor begraben.

„Freistatt – ein dunkles Kapitel Diakoniegeschichte“ weiterlesen

Den Blick auf das Lebensende richten!

Unsere Vorstellungen über das eigene Sterben sind stark geprägt von persönlichen Erfahrungen mit dem Tod naher Angehöriger. Nur selten erleben wir aber noch, wie nahe Verwandte oder Freunde zu Hause im Kreise ihrer Lieben aus dem Leben scheiden.

© Marc Tarlock unter <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/">CC 2.0</a> <a href="https://www.flickr.com/photos/mtarlock/5307792693/in/photolist-962PR8-mJ1xV-rRC4Jo-hU6Fwk-hU7xDJ-dqFozs-hU7fnb-hU78j3-871bss-dqFpb6-871g7d-dPAaZz-cdiJPY-fZr73x-4umr8y-gwX6sC-4mGM5S-5BAzE3-92FNfc-u8e6EB-4uhn8X-bNDRz8-5Vfj8h-pdwHV1-tQtXj7-o8p4bQ-9TCgYG-tQtWC7-pSY8TE-6c6tQ-hrxfv-4tmgJZ-tb57U1-bzKe8o-sgvqhx-jTob4M-h9rMbS-6rSAGx-o8r8T9-pdxXd8-4tmgXe-29u4ge-6fAqBD-o8r81h-rHrGjT-pDfqHo-nR2Q4G-dN8ECa-oaiAmz-4VkPmu">via</a>
© Marc Tarlock unter CC 2.0 via

Viel häufiger hören wir, dass gerade sehr alte und pflegebedürftige Menschen erst nach einer langen Odyssee zwischen Krankenhaus und Pflegeeinrichtung sterben. Mich wundert daher nicht, dass die Mehrheit der Bundesbürger die Beihilfe zum Suizid befürwortet. Diesen Eindruck vermitteln die meisten Studien, die im Rahmen der aktuellen Diskussion zum assistierten Suizid veröffentlicht wurden. „Den Blick auf das Lebensende richten!“ weiterlesen

„Damit wir klug werden“ (Ps 90,12) – Diakonie auf dem Kirchentag 2015 in Stuttgart

Es ist ein bunter Bilderbogen vom bunten Stuttgarter Kirchentag, auf dem ich in den letzten Tagen mit den vielen Radfahrerinnen und Radfahrern aus Kiel, Ungarn, Berlin und anderen Ecken Deutschlands von Esslingen aus zumindest auf der Kurzstrecke mit dem Rad gelandet bin.

DSC4329-Groß.JPG

Das war eine sehr schöne und luftig – sonnige Art in die vielen Gespräche, Podien und Diskussionen zu sozialen und diakonischen Themen in Stuttgart hinein zu finden. „„Damit wir klug werden“ (Ps 90,12) – Diakonie auf dem Kirchentag 2015 in Stuttgart“ weiterlesen

ALLEN Kindern eine Zukunft geben

Ich bin glücklicher Vater von vier Kindern. Unsere drei Ältesten studieren, unsere Jüngste besucht ein Berliner Gymnasium. Meine Frau und ich sind froh, dass wir ihnen eine hoffentlich weitgehend glückliche Kindheit und eine gute Ausbildung finanzieren können.

Am 1. Juni ist der Internationale Kindertag, der richtige Tag daran zu erinnern, wie viele Kinder in Deutschland keine schöne Kindheit haben.

Viel zu viele Kinder erleben in unserem reichen Land tagtäglich was es heißt, kein Geld zu haben: für den Schulausflug, für ein Familienauto oder eine Woche Urlaub, für eine neue, passende Sommerhose. Sie können ihre Freunde nicht nach Hause einladen, weil das Geld nicht reicht für einen zusätzlichen Esser. Kino, Theater, Konzert oder ein Restaurant-Besuch sind für sie gar nicht drin. Sie haben keinen Computer, sind nicht Mitglied in einem Sportverein oder können kein Instrument erlernen. „ALLEN Kindern eine Zukunft geben“ weiterlesen

Sterben in Würde

Die Legalisierung von ärztlich assistiertem Suizid setzt Menschen unter Druck, ihr Leben vorzeitig zu beenden. Diese Befürchtung teilen laut einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD sowohl Gegner als auch Befürworter der Beihilfe zur Selbsttötung. Vor diesem Hintergrund warb ich am Dienstag gemeinsam mit dem EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm für eine würdevolle Begleitung am Ende des Lebens sowie einen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung.

Das Gespräch mit dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) können Sie hier hören:

Die Vaterrolle im Wandel

Für ein Interview mit diakonie.de sprach ich mit einem jungen Vater über das Vater sein früher und heute. Ein sehr spannendes Gespräch.

Diakonie.de: Herr Spitzer, Ihre Tochter ist vier Monate alt. Haben Sie heute Nacht viel geschlafen?
Gregor Spitzer: Unsere Tochter ist nur einmal in der Nacht wach – also ein sehr entspanntes Kind.

Eine tolles Treffen – Gregor Spitzer mit seiner Tochter Lilia ©Anieke Becker
Eine tolles Treffen – Gregor Spitzer mit seiner Tochter Lilia ©Anieke Becker

Diakonie.de: Herr Lilie, Sie haben vier Kinder im Erwachsenenalter. Waren die Nächte auch entspannt?
Ulrich Lilie: Wir haben als erstes unsere Zwillinge bekommen. Zwei sind schon anstrengend und sie schliefen eben nicht so wunderbar durch, da war dreimal nachts Aufstehen normal. „Die Vaterrolle im Wandel“ weiterlesen