Gedenken 2019

Der 9. November: Gedenken an den Mauerfall 1989 und die Reichspogromnacht 1938. Für mich blendet sich in diesem Jahr in alles, was ich rund um dieses Datum lese und erlebe, meine Leseerfahrung mit Ines Geipels tief beeindruckendem Bestseller „Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass“ ein. „Gedenken 2019“ weiterlesen

Allein in der Menge

Ein wunderbares Indian-Summer-Wochenende in Berlin. Meine Frau kommt gerade von ihrem Gottesdienst im Krankenhaus zurück, und spontan entscheiden wir uns für eine gemeinsame Fahrradtour durch die sonnigen und buntgeblätterten Berliner Herbstwälder. Und machen nach einer guten Stunde einen glücklichen Überraschungsfund, ein kleines Museumscafé, das wir noch gar nicht entdeckt hatten. Es ist bezaubernd gelegen, ein wenig abgeschieden, und die Sonne scheint warm in den von großen Bäumen und Mauern umgebenen Hof. Und das Beste: Der Kuchen wie der Kaffee sind hervorragend und wir sind neben einer Dame mit Hund die einzigen Gäste. Ein wunderbarer Ort zum Erzählen.

Fliegenpilz im Wald
Draußen der goldene Herbst, drinnen allein und einsam ? © Diakonie/Ulrike Pape

Bis sich eine zweite Dame an einen benachbarten Tisch setzt, ebenfalls Kaffee und Kuchen bestellt und dann für uns alle unüberhörbar (viel zu) laut zu telefonieren beginnt: „Du sitzt sicher in der Badewanne, ich denke gerade an Dich und bin einfach mal mit dem Rad losgefahren, ich musste einfach raus, einfach etwas machen, habe mir ein Ticket gekauft und sitze jetzt im Park in einem sehr netten Café ..”. Obwohl wir es – ehrlich gesagt – gar nicht wissen wollten, berichtete die etwa siebzig Jahre alte Dame mit dem Fahrrad auch uns von ihrer Flucht aus der tristen Wohnung nach draußen.

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Sommerreise durch den Osten Deutschlands

Vom Dresdner Altmarkt schallen am Montag die Sprüche der Pegida-Kundgebung herüber. Wir hören Sprüche wie „Volksverräter“, „Madenpolitiker ohne Rückgrat” und auch „Lügenpresse”, während wir im Chorraum der benachbarten Kreuzkirche unser erstes Diakonisches Nachtgebet vorbereiten. Ich bin in dieser Woche auf Sommerreise – in diesem Jahr durch die östlichen Bundesländer. „Sommerreise durch den Osten Deutschlands“ weiterlesen

Diakonie mit anderen

Diakonie mit anderen – das kann auch so aussehen: Vertreterinnen und Vertreter von Diakonie, Naturschutzbund, Sozialverband VdK und IG Metall gemeinsam auf einer Bühne am Brandenburger Tor. Verschiedene Perspektiven, verschiedene weltanschauliche Hintergründe – aber ein gemeinsames Ziel: Ein ökologisches, faires und demokratisches Deutschland in einer sich rasant digitalisierenden und transformierenden Welt. „Diakonie mit anderen“ weiterlesen

Digitale Inklusion – ein Pilotprojekt

Digitale Inklusion – wie das gehen kann, hat auf dem Kirchentag die Evangelische Stiftung Hephata aus Mönchengladbach vorgemacht. Im Forum Diakonie stellte sie das im Mai neu gestartete inklusive Social Media-Team mit einem hippen Stand in kreativer WG-Wohnzimmer-Start-Up-Atmosphäre vor. „Digitale Inklusion – ein Pilotprojekt“ weiterlesen

Diakonie auf dem Kirchentag

Unerhört! Was für ein Vertrauen. Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund. Natürlich sind wir hier mit allen Marken des EWDE: Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Diakonie Deutschland. Ein großes Team, an verschiedenen Standorten – auf der Messe und in der Stadt.

Ulrich Lilie, Maria Loheide und Hermann Gröhe
Auf dem Kirchentag vernetzten: Hier mit Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik Diakonie Deutschland und dem ehemaligen Gesundheitsminister Hermann Gröhe

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Seebrücke und Rettungskette

Der erste Seebrücke-Kongress tagt heute und morgen im Roten Rathaus. Schirmherr ist Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller. Das Thema: „Sichere Häfen! Leinen los für kommunale Aufnahme.“ Das Ziel: Oberbürgermeister*innen, Kommunalpolitiker*innen und Verantwortliche aus den Verwaltungen bundesweit zu vernetzen, um das Konzept „Sichere Häfen“ gemeinsam voranzubringen.

Hohe Zeit – angesichts des moralischen Bankrotts, den Europa und die Bundesregierung sich in der Reaktion auf die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer leisten. „Seebrücke und Rettungskette“ weiterlesen

midi – evangelisch netzwerken

Netzwerken – wir in der Diakonie beginnen zu begreifen, was das wirklich bedeutet: Für unsere Arbeit in den verschiedenen Handlungsfeldern, für unsere Strukturen und auch für das Miteinander mit der „verfassten Kirche“. Sicher ist: Um als evangelische Minderheit wirksam zu bleiben, werden wir gemeinsam mit der verfassten Kirche genau das lernen müssen. „midi – evangelisch netzwerken“ weiterlesen

Die Würde des Anderen

„Menschenrechte statt rechte Menschen“. Dieses handgeschriebene Plakat habe ich neulich aus dem Auto heraus gesehen. Es hing an einem Gartenzaun im Norden Berlins. Und es geht mir nach. Ob der Verfasser dieser Zeilen sich dem Grundgesetz nah fühlt, dessen 70. Geburtstag wir heute feiern?

Das Original-Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Das Original-Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

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Diakonische Identität im Werden

„Diakonische Identität in einer pluraler werdenden Gesellschaft.“  So der Titel eines Symposiums, an dem ich in der vergangenen Woche teilnehmen konnte. Ein Thema so alt wie die unternehmerische Diakonie – und doch in jeder Generation neu zu verhandeln.

Erkennbar und offen: Die Vielfalt im Diakonischen Profil wird auch im Corporate Design der Diakonie erfahrbar.

Die Fragen sind immer ähnlich: Wer passt zu uns und wer nicht? Was soll sich in, durch unserer Arbeit vermitteln? Was zeichnet den Diakonie-Spirit, den diakonischen Geist aus, der uns von anderen Wohlfahrtsverbänden, sozialen Unternehmungen unterscheidet? Gibt es diesen Geist überhaupt – außerhalb von Gottesdienst, Seelsorge und Bildung? Spürt man ihn auf Station, in der Beratung, im Umgang miteinander? Und wenn man ihn spürt – was spürt man überhaupt? – So habe ich in meiner Begrüßung formuliert.

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