Das gefühlte Corona

Vielleicht können Sie den Satz, “Krisen sind Chancen”, mittlerweile auch nicht mehr hören. Mir geht es bisweilen so – mitten im Herbst-Lockdown, von dem noch keiner weiß, ob er eine neue Atempause bringt. Der emotionale Cocktail, an dem wir alle seit Monaten zu schlucken haben und den wir gesellschaftlich verkraften müssen, hat es in sich: Wut, Trauer, Angst, Unverständnis, Hoffnung, dazu sicher eine Prise Resignation. Mit Kalendersprüchen und einfachen Weisheiten ist meiner Gefühlwelt jedenfalls nicht mehr geholfen, während die zweite Corona-Infektionswelle mit Wucht über uns hereinbricht. Wie die meisten bin ich hin und her gerissen zwischen der Sorge um meine Liebsten, Gedanken an Freund*innen, die es gerade schwer haben und der Hoffnung auf einen Impfstoff, mit dem die Pandemie irgendwann ein Ende finden könnte. Corona befällt nicht nur unsere Körper, sondern droht auch unsere Seelen ernsthaft zu verletzen.

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Von der Freiheit eines Christenmenschen, der Zukunft der Kirche und ihrer Diakonie

Genau 500 Jahre nach den großen drei reformatorischen Schriften Martin Luthers, deren berühmteste den Titel “Von der Freiheit eines Christenmenschen” trägt, ist es still geworden. Nicht nur, weil die Sonne an meinem Zehlendorfer Schreibtisch nun schon um 16.47 Uhr untergeht, nicht nur, weil das in rauen Mengen gefallene Laub die Geräusche dämmt, sondern vor allem, weil nach all dem Freiheits-Pathos der sogenannten “Nuller-Jahre” und der Feierlaune des Reformationsjubiläums 2017 nun eine eigenwillige Ernüchterung, zuweilen auch Ermüdung eingetreten ist.
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Die Perspektive von Pfingsten

Pfingsten ist das „Geisterfest“ unter den kirchlichen Hochfesten. Es findet weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es gibt keine Tauben aus Schokolade, die schon seit Wochen in den Supermärkten locken, kein Geist in Flaschen, niemand backt Pfingstkuchen oder schickt inspirierte Grüße an die Verwandtschaft.

Anders als Weihnachten oder Ostern entzieht Pfingsten sich der Kommerzialisierung und damit hat es in unserer kirchenfernen Marktgesellschaft einfach schlechte Karten. Schade eigentlich. Denn gerade Pfingsten könnte das Fest einer pluralistischen und doch solidarischen Gesellschaft sein: „Die Perspektive von Pfingsten“ weiterlesen

WIR&HIER und Corona

Unter anderen Umständen wäre ich heute auf dem „WIR&HIER“-Kongress in Hamburg. Darum soll es im Blog in dieser Woche gehen.

Ich möchte einmal kurz aus dem aussteigen, was meinen Alltag – wie den vieler anderer – rund um die Uhr dominiert, und was ich in den vergangenen Wochen hier immer thematisiert habe: die Arbeit in Zeiten der Corona-Krise. Für die Menschen, die auf die Diakonie angewiesen sind: Damit sie verlässliche Unterstützung behalten. Und für unsere Kolleginnen und Kollegen: Damit sie ihre Arbeit jetzt tun können u n d in Zukunft.

Aber heute:“WIR&HIER“. „WIR&HIER und Corona“ weiterlesen

Aktiver Zusammenhalt

Was hält uns zusammen? Vom Ringen um gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten des rasanten Wandels“. Unter dieser Überschrift hat das renommierte Bielefelder Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung in dieser Woche zur einer Fachtagung eingeladen. Ich konnte auf dem Eröffnungspodium die diakonische Perspektive einbringen. „Aktiver Zusammenhalt“ weiterlesen

Mit Zukunft – Diakonie und Kirche

Diakonische Kirche mit Zukunft – Kirche und Diakonie mit anderen“ ist der Titel des Vortrags, mit dem ich gestern die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr thematisch eröffnen durfte.  Ich habe mich sehr gefreut über die Einladung. Vor allem aber darüber, dass sich die zweitgrößte Landeskirche Deutschlands mit Ausstrahlung in vier Bundesländern – Nordrheinwestfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen – für das Schwerpunktthema „Diakonie“ entschieden hat. Das halte ich strategisch für zukunftsweisend. „Mit Zukunft – Diakonie und Kirche“ weiterlesen