Pfingstliche Orte

Sonntag feiert die Christenheit Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, der gemeinschaftsstiftenden Kraft von oben. Wie sehr wir diese Inspiration brauchen in Zeiten, in denen viele von Spaltungstendenzen und zunehmenden Ungleichheiten in den westlichen Gesellschaften sprechen!

Auch die Demokratie braucht pfingstliche Orte. Kleine und große Spielplätze des Denkens und Handelns, die den Horizont erweitern. Orte, an denen sich die Gemeinschaft der Vielfältigen immer wieder neu finden und erfinden kann, wo fremde und weniger fremde Menschen einander begegnen und entdecken, was sie bei aller Unterschiedlichkeit verbindet.

Leider – oder Gottseidank – kann man pfingstliche Orte nicht erzwingen, aber man kann versuchen, inspirationsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen. „Pfingstliche Orte“ weiterlesen

Krisenfest? Pfingsten!

Der Geist Gottes braucht keine Kirche. Das ist für Menschen, denen die Kirche so am Herzen liegt, gleichermaßen niederschmetternd wie befreiend. Wir dürfen uns Pfingsten daran erinnern, dass schlechtbesuchte Gottesdienste, nicht besetzte Pfarrstellen, sogar leere Kassen und die wachsende Zahl von Kirchenaustritten zwar eine schwere institutionelle Krise markieren, aber keine Krise des Geistes Gottes. „Krisenfest? Pfingsten!“ weiterlesen

Trotzdem Pfingsten!

„Trotzdem“ ist ein Lieblingswort des Heiligen Geistes. Ähnlich wie „Geht nicht, gibt’s nicht“, um den Werbeslogan eines Heimwerkermarkts zu zitieren. Und deshalb ist Pfingsten – dieses am wenigsten kommerzialisierte Hochfest der Kirchen – vielleicht ein guter Anlass, um sich ein bisschen fröhlichen Trotz anzueignen. Der „Spirit der Liebe“, der weht, wo er will, bringt eine Brise heiter-verwegener Kühnheit. „Trotzdem Pfingsten!“ weiterlesen

Die Perspektive von Pfingsten

Pfingsten ist das „Geisterfest“ unter den kirchlichen Hochfesten. Es findet weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es gibt keine Tauben aus Schokolade, die schon seit Wochen in den Supermärkten locken, kein Geist in Flaschen, niemand backt Pfingstkuchen oder schickt inspirierte Grüße an die Verwandtschaft.

Anders als Weihnachten oder Ostern entzieht Pfingsten sich der Kommerzialisierung und damit hat es in unserer kirchenfernen Marktgesellschaft einfach schlechte Karten. Schade eigentlich. Denn gerade Pfingsten könnte das Fest einer pluralistischen und doch solidarischen Gesellschaft sein: „Die Perspektive von Pfingsten“ weiterlesen

Pfingsten geistesgegenwärtig feiern

Gott ist da. Verborgen gegenwärtig. Das ist die biblische Behauptung, an die sich alle Menschen zu Pfingsten erinnern dürfen. In und außerhalb der Kirchen. Weltweit. Das Fest der Geistesgegenwart öffnet Grenzen. Gott findet Worte und Weisen, die alle verstehen können, die hinhören wollen. Davon erzählt die Apostelgeschichte in ihrem zweiten Kapitel. „Pfingsten geistesgegenwärtig feiern“ weiterlesen

Pfingsten und die Offene Gesellschaft

Pfingsten feiert die Christenheit ein großartiges Konzept von Gemeinschaft! Kein populistisch hingeklotztes Wir, das bestimmte Menschen ein- und andere ausschließt! Kein „christliches Abendland“ als kultureller Kampfbegriff! Kulturelle Kampfbegriffe und Pfingsten passen nicht zusammen.

Menschen um eine Tafel auf dem Tempelhofer Feld
Nach-Pfingsten: Am 16. Juni 2018 findet der Tag der offenen Gesellschaft statt ©Diakonie

Denn Pfingsten feiert die Christenheit eine Gemeinschaft, die Vereinzelung überwindet, Individualität schützt und in der Diversität kein Hinderungsgrund für Zugehörigkeit ist.
„Pfingsten und die Offene Gesellschaft“ weiterlesen

Gottes Geist und Tafeln für die Vielfalt

Pfingsten ist mir in diesem Jahr ein göttlicher Reminder daran, dass tiefe Veränderungen, die eine Gesellschaft vollkommen auf den Kopf stellen können, mitunter sehr unauffällig und wenig beachtet beginnen: die ungeplante Schwangerschaft eines Mädchens, die Geburt eines Kindes.

Markttreiben in London – eine ähnliche Szene beschreibt Lukas in der Apostelgeschichte. © Hammersmith & Fulham Council unter CC 2.0 via

Oder eine aufgeregte Menschenmenge auf einem Platz in einer Mittelstadt einer römischen Provinz im ersten nachchristlichen Jahrhundert: Apostelgeschichte 2. Pfingsten, der Geburtstag der Kirche. – Ja, und viel mehr als das! „Gottes Geist und Tafeln für die Vielfalt“ weiterlesen

Pfingsten: die Muttersprache Gottes verstehen

Die Pfingsterzählung vom Heiligen Geist in Apostelgeschichte 2 ist ganz großes Kino. Special effects inklusive: Brausen, Feuerzungen vom Himmel und Fremdsprachenwunder. Ich werde am Sonntag in Berlin darüber zu predigen haben. Für den Blog möchte ich nur einen Satz aus der Pfingstgeschichte aufgreifen: „Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“

Viele Menschen warten zur Hauptverkehrzeit auf einem U-Bahngleis in New York City © Chris Ford unter CC 2.0 via
Geschäftiges Treiben zur Rush Hour in New York – eine ähnliche Szene beschreibt Lukas in der Apostelgeschichte. © Chris Ford unter CC 2.0 via

Lukas filmreife Dramaturgie unterstreicht, wie wichtig das Ereignis für seinen Entwurf der Geschichte ist, aber entscheidend sind nicht die Blitze und nicht das Getöse, entscheidend ist die Sache mit dem Hören und Verstehen. „Pfingsten: die Muttersprache Gottes verstehen“ weiterlesen