Gemeinsam – Caritas und Diakonie

Kurzer Blick in meinen Terminkalender: Morgen fahren Prälat Dr. Peter Neher, Vorstandsvorsitzender der Caritas, und ich gemeinsam nach Bielefeld und besuchen die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Es ist eine Premiere, dass wir Präsidenten zusammen eine solche Einrichtung besuchen.

Zwei Männer geben sich die Hände. Ein Mann steht daneben und lächelt
Caritas und Diakonie arbeiten zusammen: Wie hier bei der Tafel der Vielfalt zum Tag des Flüchtlings 2016, die ich mit Caritas Präsident Peter Neher ausrichten durfte. ©Hermann Bredehorst

Es soll eine lose Reihe werden: „Ökumenische Visite“ heißt das neue Format, in dem wir zukünftig ein- bis zweimal im Jahr gemeinsam je eine Einrichtung der Caritas und der Diakonie besuchen wollen. Das Ziel: voneinander zu lernen und auch, von der „Außenperspektive“ des anderen zu profitieren. „Gemeinsam – Caritas und Diakonie“ weiterlesen

Gottes Geist und Tafeln für die Vielfalt

Pfingsten ist mir in diesem Jahr ein göttlicher Reminder daran, dass tiefe Veränderungen, die eine Gesellschaft vollkommen auf den Kopf stellen können, mitunter sehr unauffällig und wenig beachtet beginnen: die ungeplante Schwangerschaft eines Mädchens, die Geburt eines Kindes.

Markttreiben in London – eine ähnliche Szene beschreibt Lukas in der Apostelgeschichte. © Hammersmith & Fulham Council unter CC 2.0 via

Oder eine aufgeregte Menschenmenge auf einem Platz in einer Mittelstadt einer römischen Provinz im ersten nachchristlichen Jahrhundert: Apostelgeschichte 2. Pfingsten, der Geburtstag der Kirche. – Ja, und viel mehr als das! „Gottes Geist und Tafeln für die Vielfalt“ weiterlesen

Berlin – Wittenberg und weiter!

Tag eins nach dem Kirchentag in Berlin und Wittenberg. In meiner Position heißt Kirchentag vor allem viele Gespräche vor Publikum, also Teilnahme an verschiedenen Podien, auf denen die vielfältigen Themen der Diakonie verhandelt werden: Beispielsweise zu Pflege, Integration und offener Gesellschaft, Zukunft des ländlichen Raumes oder Armutsbekämpfung. Spannend ein Streitgespräch mit dem Humanistischen Verband zum Thema Grenzen der Toleranz.

Dazu kommen Besuche von anderen Organisationen – etwa auf dem Markt der Möglichkeiten – und dann abends die diversen Empfänge, die politische Parteien aus Anlass des Kirchentages veranstalten. Sie ermöglichen unkompliziert Begegnungen mit Menschen, die an wichtigen politischen Entscheidungsprozessen in unserem Land beteiligt sind. Das ist eine Chance, die wir wahrnehmen. „Berlin – Wittenberg und weiter!“ weiterlesen

Bürgerdiakonie, Sekt und Reformationsjubiläum

Heute gibt’s gleich zwei Themen in meinem Blog: Die Bürgerdiakonie und das Reformationsjubiläum. Passt nicht zusammen? Trotzdem beschäftigt mich beides. Also: „Bürgerdiakonie“ ist ein Begriff, den ich neuerdings gerne benutze. Leider habe ich ihn nicht erfunden, sondern mein Vorstandskollege in der Diakonie, Dr. Jörg Kruttschnitt.

In New York haben wir viele tolle Initiativen besucht – wie das Arab American Family Center

Ich hatte ihm von meinen Eindrücken von der Diakonie-Studienreise nach New York Anfang Mai erzählt. „Bürgerdiakonie, Sekt und Reformationsjubiläum“ weiterlesen

Der Tag der Tischgemeinschaft

Geben Sie doch mal bei Google Bildersuche „Letztes Abendmahl“ ein. Habe ich grade getan, einen Screenshot (der rechtefreien Bilder) finden Sie gleich hier. Trotz des Filters bleiben immer noch sehr viele Treffer.

Diese wohl berühmteste Tischgemeinschaft in der europäischen Kunstgeschichte gibt es in unzähligen Varianten, die sich sehr ähneln: Ein langgestreckter Tisch, um ihn versammelt 13 Männer, Jesus in ihrer Mitte. Meist kann man an Gestik oder Mimik Judas, den Verräter, ausmachen. Oft wirkt die Szene insgesamt erstaunlich emotional. Mitunter sind den Jüngern auch Symbole zugedacht, damit der kundige Betrachter weiß, um wen es sich handelt. „Der Tag der Tischgemeinschaft“ weiterlesen

Der Wichern-Adventskranz im Bundestag

Heute habe ich den traditionellen Wichern-Adventskranz im Beisein zahlreicher Abgeordneter an die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau als Repräsentantin des Deutschen Bundestages überreicht.

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Der Kranz wird in der Vorweihnachtszeit in der Lobby des Deutschen Bundestages stehen und daran erinnern, „Der Wichern-Adventskranz im Bundestag“ weiterlesen

Pfingsten: die Muttersprache Gottes verstehen

Die Pfingsterzählung vom Heiligen Geist in Apostelgeschichte 2 ist ganz großes Kino. Special effects inklusive: Brausen, Feuerzungen vom Himmel und Fremdsprachenwunder. Ich werde am Sonntag in Berlin darüber zu predigen haben. Für den Blog möchte ich nur einen Satz aus der Pfingstgeschichte aufgreifen: „Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“

Viele Menschen warten zur Hauptverkehrzeit auf einem U-Bahngleis in New York City © Chris Ford unter CC 2.0 via
Geschäftiges Treiben zur Rush Hour in New York – eine ähnliche Szene beschreibt Lukas in der Apostelgeschichte. © Chris Ford unter CC 2.0 via

Lukas filmreife Dramaturgie unterstreicht, wie wichtig das Ereignis für seinen Entwurf der Geschichte ist, aber entscheidend sind nicht die Blitze und nicht das Getöse, entscheidend ist die Sache mit dem Hören und Verstehen. „Pfingsten: die Muttersprache Gottes verstehen“ weiterlesen

Wo bleibt das Evangelische in der Diakonie?

Mein Blogbeitrag vom vergangenen Mittwoch zur Frage, ob und wo Diakonie und Kirche sich als Arbeitgeberin auch für muslimische oder atheistische Mitarbeiter öffnen sollte, und wie sich gleichzeitig das evangelische Profil halten lässt, hat erfreulich viele Menschen zu Beiträgen und Reaktionen angeregt. Auf Facebook zum Beispiel. Vielen Dank für die anregende und über weite Strecken sehr konstruktive Diskussion.

Kinder und Jugendliche beim Training. © Kathrin Harms & Esteve Franquesa
Kinder und Jugendliche beim Training. © Kathrin Harms & Esteve Franquesa

Ich möchte noch einmal auf das Thema zurückkommen: Es geht mir bei meinen Plädoyer für eine umsichtige Lockerung der Loyalitätsrichtlinie, nicht um ein Aufweichen des evangelischen Profils der Diakonie oder gar um eine „Religionsmischung“.  „Wo bleibt das Evangelische in der Diakonie?“ weiterlesen

Licht für alle – Diakonie kann sich öffnen

Ich fahre gerne mit dem Aufzug in die sechste Etage unseres Bürohauses in Berlin. Jeden Tag freue ich mich aufs Neue über das Licht, in das man nach der Aufzugtür tritt: Strahlende Helligkeit. Dank der gläsernen Dachkonstruktion und der weißen Wände ist es immer licht. Selbst an den trübsten Tagen. Auch wenn der Kopf randvoll ist mit Terminen und Themen, hier hat er eine Millisekunde Pause. Mir kommen dann immer auch religiöse Assoziationen: „Licht der Welt“, funkt es kurz in meinem Hinterkopf. Dann bin ich schon wieder im dunkleren Korridor auf dem Weg zu meinem Büro. Doch ganz kurz habe ich gespürt: Was wirklich wichtig ist, wirft Licht auf mein Tun und Lassen, überstrahlt meinen Alltag.

Pia Walter und Anna Maria (6). Die junge Frau kuemmert sich einen Tag in der Woche um Fluechtlingskinder, die in der Zeughofstrasse in Berlin-Kreuzberg wohnen © Kathrin Harms & Esteve Franquesa
© Kathrin Harms & Esteve Franquesa

Die Diakonie ist eine Arbeitgeberin mit einem biblischen Fundament. Wir sind evangelisch.  „Licht für alle – Diakonie kann sich öffnen“ weiterlesen

Österliche Verwegenheit oder ohne Ostern keine Diakonie

Die Karwoche, die Osterfeiertage bleiben eine irritierende Zumutung. Für Christinnen und Christen, und noch mehr für Menschen, die der Kirche fern stehen. Die Getauften in aller Welt erinnern sich an das Leiden und Sterben von Jesus von Nazareth. Und an seine Auferstehung.

Wer Ostern feiert, verlässt sich auf diese verwegene Heiterkeit des Lebendigen
Wer Ostern feiert, verlässt sich auf diese verwegene Heiterkeit des Lebendigen

Eine irre Idee für alle, die sich mit Kirche schwer tun. Und was bedeutet sie in der Diakonie?  „Österliche Verwegenheit oder ohne Ostern keine Diakonie“ weiterlesen