In diesem Sommer habe ich in die Gesichter von Menschen geschaut, die vor den Trümmern ihrer Existenz standen. Vier Wochen ist es her, dass ich mir in der Eifel ein eigenes Bild von der verheerenden Flutkatastrophe in Deutschland machen konnte. Die betroffenen Menschen haben von heute auf morgen schwerstes Leid erfahren. Für sie ist der Klimawandel eine bittere Realität geworden, erfahrbar am eigenen Leib.
Kategorie: Teilhabe
Sich flüchten – wohin?
Nein, „wir“ können und wir sollen um Himmels Willen nicht „alle“ aufnehmen! – Aber natürlich können wir als Gesellschaft viel mehr tun, um den unzähligen Menschen auf der Flucht gerecht zu werden. Dazu fehlen uns nur leider zu oft Phantasie, politischer Wille und ein integrations- und sozialpolitisches Gesamtkonzept, das auch die Hoffnungslosen, die Verunsicherten, die Verzweifelten und Abgehängten im eigenen Land nicht vergisst. „Sich flüchten – wohin?“ weiterlesen
Wer Wahlen gewinnt
Es war wieder eine Woche der Torten- und Balkendiagramme und der Prozentzahlen. So sieht es aus, wenn wir versuchen, besser zu verstehen, was an einem Wahltag genau passiert ist. Wenn persönliche Entscheidungen in vergleichbare Zahlen übersetzt werden, die Orientierung versprechen: für Koalitionsgespräche, politische Einschätzungen, Entscheidungen und für kommende Wahlkämpfe. „Wer Wahlen gewinnt“ weiterlesen
Gutes Geld und gute Pflege
Es geht um geliebte Menschen und um ihre Würde: Beim Altwerden und am Arbeitsplatz. Es geht aber auch um sehr viel Geld und um die Frage, wo es herkommen soll – dieses Geld. Wieviel ist es uns wert, dass unsere alten, gebrechlichen und kranken Mitmenschen gute Pflege erwarten können? Und zwar gleichgültig, wo sie gepflegt werden: zuhause, in einer stationären Einrichtung, im Krankenhaus oder in einer Tages- oder Kurzzeitpflege. „Gutes Geld und gute Pflege“ weiterlesen
Freie Wohlfahrt mit allen
Wir sind viele. Das lässt mich hoffen. „Wir“, das sind in diesem Fall die mehr als vier Millionen Hauptamtlichen und freiwillig Engagierten, die in den Einrichtungen und Diensten, Pflegeheimen, Krankenhäusern und Beratungsstellen der Freien Wohlfahrt Tag und Nacht für das Gemeinwohl arbeiten. Um dieses engmaschige Netz aus vielstimmiger Solidarität und Menschenfreundlichkeit, das sie in unserer Zivilgesellschaft knüpfen, beneidet uns die Welt. Nicht nur zu Zeiten der Pandemie. „Freie Wohlfahrt mit allen“ weiterlesen
Soziales Europa – gerade jetzt
„Gemeinsam. Europa wieder stark machen.“ Die Bundesregierung hat sich viel vorgenommen, wenn sie am 1. Juli unter dieser plakativen Überschrift die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Nehmen wir dieses schöne Werbemotto doch einmal ernst – als Maßstab für eine erfolgreiche Europapolitik.
Die Diakonie weist mit ihren europäischen Partnern seit Jahren darauf hin, dass ein starkes Europa nachhaltig nur gelingen kann, wenn es eine europäische Sozialpolitik gibt, die diesen Namen auch verdient.
Ich meine, hier voranzukommen muss gerade unter dem Zeichen von Corona eine hohe Priorität haben. „Soziales Europa – gerade jetzt“ weiterlesen
Ein großer Wurf
Ich meine: Das historisch beispiellose 130 Milliarden-Konjunkturpaket der Bundesregierung ist ein großer Wurf – und ein Beleg für die positive Gestaltungskraft vernünftiger Kompromisse in der Demokratie. „Ein großer Wurf“ weiterlesen
„Corona-Knigge“ mit Fantasie
„Corona-Knigge“ – diese Formulierung habe ich neulich in einem Interview mit dem Deutschlandfunk benutzt. Und schon ärgerten sich die ersten, weil vermutet wurde, die Diakonie wolle sich jetzt mit angestaubten Benimmregeln profilieren. Viele andere zeigten Interesse und signalisierten Zustimmung.
Ich bin überzeugt, wir brauchen jetzt eine breite gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir die angemessene Balance zwischen dem notwendigen Schutz vor Infektion, einem damit veränderten Habitus und der dringend notwendigen Möglichkeit zur Teilhabe aller Mitglieder unserer Gesellschaft austarieren wollen. „„Corona-Knigge“ mit Fantasie“ weiterlesen
Jubeljahr für klamme Kommunen
Wer wie ich lange Jahr in einer vergleichsweise reichen Stadt wie Düsseldorf gelebt und gearbeitet hat, darf sich glücklich schätzen: der öffentliche Nahverkehr funktioniert, die Stadt kann investieren in Kultur und Bildung und ein Familienausflug am Wochenende ins Hallenbad ist auch kein Problem. Wenige Kilometer nördlich, im Ruhrgebiet, sieht die Welt oft schon ganz anders aus: Dort hat jahrzehntelanger Strukturwandel nicht nur für tiefe Schlaglöcher in den Straßen gesorgt, sondern auch das Vertrauen vieler Menschen in ihren Staat tief erschüttert. „Jubeljahr für klamme Kommunen“ weiterlesen
Aktiver Zusammenhalt
„Was hält uns zusammen? Vom Ringen um gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten des rasanten Wandels“. Unter dieser Überschrift hat das renommierte Bielefelder Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung in dieser Woche zur einer Fachtagung eingeladen. Ich konnte auf dem Eröffnungspodium die diakonische Perspektive einbringen. „Aktiver Zusammenhalt“ weiterlesen